09.09.2024
In den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 sind die Preise für Wohnimmobilien in der Bundesrepublik insgesamt um 2,0 Prozent gestiegen, Metropolen wie Frankfurt (+3,3 Prozent), Stuttgart (+2,3) oder Berlin (+2,2) verzeichneten teils deutliche stärkere Preisanstiege.
Der Europace Hauspreisindex (EPX) erreicht im August 213,72 Punkte – das ist ein Anstieg um 0,13 Prozent gegenüber Juli. Am stärksten verteuert haben sich bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser.
Die Immobilienpreise haben in den vergangenen Jahren eine regelrechte Achterbahnfahrt hingelegt, die nun zu ihrem Abschluss zu kommen scheint. Davon jedenfalls geht die Interhyp Gruppe, Deutschlands größter Vermittler von privaten Baufinanzierungen, aus. „Die Preiskorrekturen am Immobilienmarkt sind überwiegend vorbei. Das Preiskarussell dreht sich wieder schneller“, sagte jüngst Interhyp-Vertriebsvorständin Mirjam Mohr. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 seien die Preise für Wohnimmobilien in der Bundesrepublik insgesamt um 2,0 Prozent gestiegen, Metropolen wie Frankfurt (plus 3,3 Prozent), Stuttgart (2,3) oder Berlin (2,2) verzeichneten teils deutliche stärkere Preisanstiege. Der Immobilienmarkt erhole sich gerade, „wenn auch in kleinen Schritten“, so Mohr.
Ist es nun an der Zeit, den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen? Hier gilt es, zwei wichtige Punkte zu beachten. Zum einen sollte der jüngste Preisrückgang immer im Licht der vorangegangenen Preisanstiege betrachtet werden. Denn in den knapp 15 Jahren zwischen der Finanzkrise 2008 und dem Beginn des Ukraine-Kriegs 2022 hat der Immobilienmarkt in Deutschland eine Preisexplosion historischen Ausmaßes erlebt. Je nach Wohnsegment sind die Preise um das 3- bis 4-fache angestiegen. Das relativiert einen etwaigen Preisverfall: Ein Preisrückgang um 20 Prozent könnte bedeuten, dass ein Eigenheim nun lediglich etwas weniger teuer ist, und nicht außergewöhnlich günstig.
Mit einem weiteren Preisverfall rechnen Experten hingegen nicht. Dafür sprechen gleich mehrere Gründe. Erstens sollte die EZB die Leitzinsen in naher Zukunft weiter senken. Zwar hielt die Notenbank die Zinsen auf ihrer letzten Tagung am vergangenen Donnerstag bei 4,25 Prozent konstant. Doch eine vor Kurzem durchgeführte Befragung des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) unter Finanzmarktexperten hat gezeigt, dass es dabei nicht lange bleiben wird. Die Experten seien sich einig, sagte ZEW-Finanzmarktexperte Alexander Glas, „dass sich der Leitzins in einem Jahr zwischen 3,0 und 3,75 Prozent einpendeln wird, höchstwahrscheinlich bei 3,25 Prozent“.
Ein weiterer Grund ist eine Zunahme der Wohnraumverknappung durch eine geringere Neubautätigkeit und weiter steigende Mieten, die wiederum höhere Preise für Wohnimmobilien bedeuten werden.
Artikel vom 08.08.24, Presseagentur JPD News Berlin: Trendwende auf dem Immobilienmarkt eingeläutet
Artikel vom 08.08.24, Der Spiegel: Ökonomen registrieren wieder steigende Immobilienpreise
Artikel vom 09.09..24. Haufe Verlag: Preise für gebrauchte Wohnimmobilien steigen
Quelle: www.schwaebische.de, 23.07.2024